Rituximab bei multipler Sklerose: B-Zell-Depletion als neuer Therapieansatz[/size]
San Francisco – Alle bisherigen Therapien bei der multiplen Sklerose zielen – mehr oder weniger erfolgreich – darauf, die Attacke der T-Zellen auf die Myelinscheiden im zentralen Nervensystem zu verhindern. Nach den Ergebnissen einer Phase 2-Studie im New England Journal of Medicine (2008; 358: 676-688) könnte ein Angriff auf die B-Zellen ebenfalls wirksam sein. Zwei Kurzinfusionen mit Rituximab erzielten bei Patienten mit schubförmig-remittierender multipler Sklerose (RRMS) eine ungewöhnlich gute und lang andauernde Wirkung.
Rituximab wurde ursprünglich zur Behandlung von Krebserkrankungen entwickelt. Der monoklonale Antikörper erkennt das Antigen CD20 auf B-Zellen und beseitigt diese. Diese B-Zell-Depletion ist eine erfolgreiche Therapie beim Non-Hodgkin-Lymphom (ein B-Zell-Tumor). In dieser Indikation wurde MabThera® in Deutschland bereits 1998 zugelassen. Seit Kurzem ist Rituximab auch zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis zugelassen, in dessen Pathogenese B-Zellen ebenfalls eine Rolle spielen. Die rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, sodass die Idee, das Medikament auch bei der multiplen Sklerose (und einer Reihe anderer Autoimmunerkrankungen) zu evaluieren auf der Hand lag.