Er läuft mühsam am Stock. Seine Sprache ist verlangsamt. Seit zehn Jahren leidet der in Kabul geborene deutsche Staatsbürger Mohammed Jamil M. (35) an der tückischen Krankheit multiple Sklerose (MS). Das Leiden hielt ihn aber nicht davon ab, drei schwere Raubüberfälle zu begehen. Seine Motivation: Er wollte ins Gefängnis.Das aber klappte nicht. Das Hamburger Landgericht sprach den Räuber gestern frei, weil er die Taten im Zustand der Schuldunfähigkeit beging. Der Vorsitzende Richter: "Es ist davon auszugehen, dass die Krankheit in seinem Gehirn zu Problemen und Veränderungen geführt hat." Die Einweisung in eine psychiatrische Klinik wurde vom Gericht angeordnet.