Bei mir wurde das in der Reha 2003 festgestellt. Nach der Diagnose hab ich erst mal wie wild gearbeitet und alles schön verdrängt. Als ich 2003 arbeitslos wurde, fiel ich in ein tiefes schwarzes Loch. Die Reha war nicht speziell wegen der MS. Ich hatte einfach mal eine beantragt. Dort in der Klinik hat die Psychologin dann die Depression festgestellt (diagnostiziert). Seither nehm ich Paroxetin und es geht mir in dieser Hinsicht gut.
Das heißt die Psychologin hat die Depression aus der MS hergeleitet? Arbeitest Du an Dir in Form von Therapien oder nimmst Du nur das Antidepressivum?
Ich selber kenne diese Problematik auch ziemlich gut. Zur Zeit geht es mir psychisch bestens, doch in Schub-Zeiten kann das ganz anders aussehen. Ich habe mal gelesen, dass der Grund für die Depressionen bei MS auch daher kommt, dass man immer wieder durch einen Schub in ein "Loch" fällt und quasi wieder gesundheitlich eins auf den Deckel kriegt. Da ist es natürlich nicht verwunderlich, dass man depressiv wird.
die Reha hatte damals nichts mit der MS zu tun. Ich hatte sie mit dem Hausarzt zusammen beantragt und war dann in Bad Urach. 2003 war es ja so elend heiß. Da saß ich nur in meiner Dachwohnung und hab Unmengen von Eis vertilgt. Es war mir alles wurscht und ich wurde so langsam zur Tonne. Mit der Psychologin hatte ich damals Gespräche und sie hat mich auch untersucht, was genau weiß ich nicht mehr. Therapien hab ich noch nie gemacht in bezug auf die Psyche. Ich nehme nur das Medikament. Vor meiner Diagnose war ich ab und zu auch sehr aggressiv. Alles um mich herum hat mich genervt. Da hatte ich Angst, ich dreh irgendwann durch und werd deswegen eingewiesen. Das ist mit den Paroxetin jetzt auch weg. Die Krankheit hab ich akzeptiert. Seit ich in Rente bin, hab ich damit kein Problem mehr. Nun schlappe ich mit meinem Gehstock durch den Ort und es macht mir nichts mehr aus. Das Positive ist, dass ich durch die MS viel mehr Leute kenne als vorher, besonders durch die Foren.