Direktor der Uniklinik für Neurologie in Magdeburg hat Zweifel, ob Öffnung der Krankenhäuser für ambulante Behandlung immer sinnvoll ist
KÖLN (iss). Die Öffnung der Krankenhäuser für ambulante Behandlungen ist nur bei wenigen seltenen Erkrankungen dazu geeignet, die Versorgungssituation der Patienten tatsächlich zu verbessern.
Ich weiß ja nicht wie das in Deutschland läuft, aber in Österreich kann z.B. manches Medikament nur durch die Klinik verordnet werden. Was mir aber viel wichtiger scheint ist die Möglichkeit des schnellen Eingreifens. Wir alle wissen, dass es bleibenden Schäden vorbeugen kann wenn eine Therapie schnell einsetzt. Wenn ich einen Schub hab dann kann ich in die Ambulanz des AKH gehen und bekomm - falls nötig - sofort mein Cortison. Auch die Versorgung an Wochenenden oder Feiertagen ist dort gewährleistet. Wenn mein behandelnder Neurologe im AKH keinen Dienst hat, oder auf Urlaub ist, dann gibt es dort auf jeden Fall eine Vertretung und auch wenn die mich nicht kennt, liegen dort meine Unterlagen auf, was bei einer Vertretung von einem niedergelassenen nicht der Fall ist.
Ich hab schon mit MS-Patienten gesprochen die erzählten dass die Stoßtherapie am Wochenende unterbrochen wurde weil der niedergelassene (natürlich) keine Ordination hat. Auch wenn ich kein Arzt bin, sagt mir der Hausverstand dass das nicht gut sein kann.
Ich seh schon ein, dass Kosten gespart werden müssen und natürlich ist ein Arztbesuch in einer Ambulanz teurer als beim niedergelassenen Neurologen. Aber ich denke wir haben so schon genug Schwierigkeiten und egal um welche chronische Krankheit es geht sollte man doch den Patienten im Vordergrund sehen und ihm die Wahl lassen wo er sich behandeln läßt. ODER??