Auch als Familienangehöriger oder Freund eines MS-Erkrankten können Sie schon durch die Beachtung einiger grundlegender Kleinigkeiten zum Wohlbefinden des Erkrankten und einem guten Umgang mit seiner MS beisteuern.
Aufmunternde Worte oder Verhaltensmaßnahmen von Gesunden sind meist sehr nett und wohl gemeint, schießen bei den Betroffenen aber so manches Mal „übers Ziel“ hinaus.
Folgende Tipps können Ihnen helfen, solche „Fettnäpfchen“ erfolgreich zu umgehen:
Erzählen Sie nicht von Ihrer Bekannten, die auch MS hat und diese so gut meistert. Ihr Gegenüber ist nicht Ihre Bekannte und tut bestimmt das Beste für sich.
Schließen Sie nicht automatisch vom Aussehen Ihres Gegenübers auf sein Befinden. Ein gutes Aussehen kann trügerisch sein, denn viele Symptome der MS sind für Außenstehende nicht sichtbar (z. B. Fatigue, Gefühlsstörungen, Blasenstörungen etc.).
Sagen Sie nicht, dass es ja schlimmer sein könnte. Klar kann es schlimmer sein, doch diese Tatsache hilft in der aktuellen Situation nicht weiter und man will darüber hinaus nicht auch noch daran erinnert werden.
Die Anmerkung, Sie könnten nachempfinden, wie man sich als MS-Kranker fühlt, ist bestimmt nett gemeint. Doch bedenken Sie: Sogar zwei Menschen mit MS können sich total unterschiedlich fühlen.
Berichten Sie nicht von angeblichen neuen Heilverfahren oder Erfolg versprechenden Therapiemöglichkeiten, von denen Sie gehört haben. Falls diese sich bisher bewährt haben, wird auch der behandelnde Neurologe davon wissen.
Bevormunden kann verletzend sein. Geben Sie dem MS-Betroffenen das Gefühl, dass Sie für ihn da sind und ermutigen Sie ihn, soweit wie möglich selbst aktiv zu sein.
Haben Sie Verständnis dafür, wenn Ihr erkrankter Angehöriger/Freund eine Verabredung plötzlich absagt: Es steckt nicht zwangsläufig eine Ausrede dahinter, sondern der gesundheitliche Zustand Ihres Angehörigen kann sich aufgrund der MS plötzlich und unvermutet von einem auf den anderen Tag ändern.
Versuchen Sie selbst, so viel wie möglich über die Erkrankung Multiple Sklerose zu erfahren. So schaffen Sie eine Basis, auf der Sie am besten für Ihren MS-erkrankten nahe stehenden Menschen da sein können!