Ich glaube schon! Ich denke ich bin sensibler und nachsichtiger geworden.Nachsichtiger vor allem mit meiner Umgebung.Sensibler mit meinem Körper.
Das Wort "Auszeit" hat für mich einen völlig neuen Klang.Früher wollte ich immer alles jetzt, sofort und super perfekt machen.Mittlerweile hat sich das alles relativiert.Ich kann mal was liegen lassen und, siehe da, auch um Hilfe bitten. Ich bin ruhiger geworden und kann mich mehr auf mich selbst einlassen.
Also ich habe mich auch verändert. Ich sehe alles viel gelassener und rege mich nicht mehr so schnell auf wie früher. Mein Alltag bestand immer aus Streß und viel Arbeit. Da ich von einem kleinen Ort stamme war ja auch wichtig was die Nachbarn denken. Lach...Sowas ist mir heute egal
Hallo! Das ist für mich ein haariges Thema. Nehm mir immer alles Mögliche vor (ruhiger treten, nicht mehr so aufregn...). Klappt nur leider nicht immer. Würd mich da so gern besser im Griff habn. Und was ich überhaupt nicht kann ist in der Arbeit zurückschaltn. Hab den Bereich in dem ich arbeite ja eh schon vor 5 Jahren gewechselt. Hier gefällts mir super. Aber wenn viel ich - was doch manchmal vorkommt - kann ich einfach nicht "nein" sagn. Und was ich schlimm find, sind Leute die als kranker in die Arbeit kommen. Der sitzt mir gegenüber und schnupft und hustet. Sehr löblich aber BLÖD! Und das sind so momente, wo mein Charakter aber ganz anders wie früher ist. Früher hätt ich geschimpft - heute trau ich mich nix sagn, weil ich nicht streitn will, weils mir dann wieder nicht gut geht. Ich merk während dem Streiten, wie mein Aug "hängt" und ich rechts "bamstig" werd. Aber was ist nun richtig?? Rauslassen - oder schluckn. Wie das garnicht aufregen geht, weiß ich nicht!!
Ach ja: und das mit dem kleinen Ort und die anderen Leute ist auch sowas. Zuerst mal verstehns eh alle falsch. Und was andere über uns denken sollt uns ja egal sein - ist aber auch wieder sehr schwer. Man will ja ein normales Mitglied der Gesellschaft sein. Schon schwierig mit uns...
Seit ich MS habe, habe ich ein enormes Selbstbewusstsein entwickelt. Ich weiß, was ich alles leiste und kann. Das soll mir erst einmal einer nachmachen. (Klingt eingebildet, ich weiß.)
Und ich habe ganz sicher auch nicht das bescheidene, devote Auftreten, das ich manchmal bei anderen (`Gesunden wie Behinderten´) z.B. gegenüber Ärzten etc. sehe. Ein Arzt muss sich mit mir auseinandersetzen, diskutieren, argumentieren. Ich sage nicht brav ja und amen zu dem, was mir gesagt wird. Die Verantwortung für mich gebe ich nicht ab, denn ich bin diejenige, die mit den Entscheidungen leben muss. Es hat aber gedauert, bis ich zu dieser Erkenntnis gekommen bin.
Durch die MS habe ich gelernt, für mich zu kämpfen, und ich muss mich dabei auch nicht hinter jemandem verstecken. So nach dem Motto:"Mein Mann hat auch gesagt, dass...". Als hätte dann meine Aussage mehr Bedeutung. Nee, nee. Brauch´ich nicht. Ich kann meine Interessen alleine deutlich machen, vertreten und durchsetzen.
Ich bin sicher nicht mehr die Gleiche wie früher. Leider wurde meine Persönlichkeitsentwicklung, die ich positiv sehe, durch die MS ausgelöst.
Also als Erstes muss ich Mal sagen, dass ich, seit ich die Diagnose bekommen habe, öfters schlecht drauf bin, was vorher NIE vorgekommen ist.. Schon ganz komisch, aber zum Glück nimmt mir das mein Freund net bös!!
Tja und sonst kann ich sagen, größtenteils hat sich die MS auf meinen Charakter nur positiv ausgewirkt. 1. bin ich eher egoistisch als vorher (jetzt nicht im schlechten Sinn, dass mir die Anderen scheissegal sind, aber ich kann auch Mal nein sagen, wenn ich mich geschwächt fühle, was ich sonst nie machte, da ich ein ,,guter Todl" bin) 2. weiß ich das Leben jetzt viel mehr zu schätzen 3. bin ich extrem stolz auf mich, weil ich das alles so super hinbekomme und das steigert natürlich auch das Selbstbewusstsein um viele Ecken!
Ich sag immer: natürlich wär es leichter, die Diagnose nie bekommen zu haben, bzw. MS nicht zu haben, andrerseits denk ich mir immer häufiger, eigentlich super, da ich durch die Krankheit sooo viel gelernt habe und irgendwie habe ich in letzter Zeit bemerkt, dass ich ,,Kranke" (egal, wie krank, ob wirklich Krankheit oder nur grippig oder so) viel besser verstehe als vorher.. Weshalb auch meine ganzen Freunde und Familie sich bei mir ausheulen, da ich anscheinend gute Tipps gebe!
Ich find, die Krankheit ist, was den Charakter angeht, eine Bereicherung! Klar haben wir auch viel zu nagen, aber wir wissen das Leben eher zu schätzen als ein ganz gesunder Mensch! (die sempern sowieso immer, dass es ihnen sooo schlecht geht etc..)
Sodale, jetzt ist mein ,,Roman" fertig.... Sorry, hab ich jetzt loswerdn müssen, weil ich mich in letzter Zeit sehr intensiv mit diesem Thema beschäftige!
Gute Nacht, geh jetzt schlafen, damit ich morgen wieder frisch und munter erleben kann, wie schön das Leben ist, wenn man es zu schätzen weiß.
vielleicht bin ich gerade ein wenig zu hin und her gerissen. generell würde ich sagen, dass ich verständnisvoller geworden bin.
nur im moment hab ich das gefühl als wird mir alles zu viel... meine leberwerte steigen schon wieder und keiner weiß wieso? beim ersten mal musste ich das betaferon absetzen und jetzt das copaxone... kommenden DI hab ich die prüfung zur bankkauffrau, wo ich auch vor knapp einem monat erst erfahren habe, dass ich diese brauch... also extrem kurze lernzeit wo andere für den gleichen stoff über 3 jahre zeit haben um ihn zu lernen... das stresst mich alles schon sehr und der derzeitige gesundheitliche zustand macht es auch nicht grad leichter. in solchen zeiten denk ich mir einfach: warum? ansonsten bin ich allerdings schon positiv. nur gerade eben kommt wiedermal alles zusammen...